Herrmann Bix ist war ein Soldat von Grund auf. Seine ersten „Lorbeeren“ verdiente er sich als Gefreiter des Pz.-Regiment 35 in Polen , aus Frankreich kehrte er als Unteroffizier mit dem EK 2 und dem Panzerkampfabzeichen zurück. Als 1941 der Russlandfeldzug begann , war Unteroffizier Bix in der 4. Panzerdivision als Panzerkommandant auf einem Panzer III in der Kampfgruppe Eberbach*. Nach schweren Kämpfen wurde Bix am 01.10.1941 zum Feldwebel befördert und erhielt am 20.10.41 das Eiserne Kreuz 1.Klasse , nachdem er in halsbrecherischem Alleingang ,mit seinem Panzer III , eine komplette motorisierte russ. Abteilung niedergekämpft hatte. Seine Besatzung erhielt dafür geschlossen das EK 2.
Als dann kurz vor Moskau der deutsche Vormarsch gestoppt wurde, wurde das Panzer-Regiment 35 mit neuen Panzer IV mit langer 7,5 cm KWK ausgerüstet. Im Frühjahr 1942 wurde das Pz.-Regiment 35 umgegliedert und die erste Abteilung kam zur 11. Panzer-Division. Feldwebel Herrmann Bix war nun in der 8.Kompanie des Panzer-Regiments 15.
Am 28. Juni 1942 , Angriff auf Woronesch , eine wichtige Stadt am Ostufer des Don , wieder starke Kämpfe bei denen Feldwebel Bix am 30.06. Verwundet wird. Es folgten einige Tage im Lazarett. Als er wieder bei seinem Troß auftauchte , war der Angriff auf Woronesch abgeblasen worden. Das Regiment kämpfte wieder im Raum Shisdra. Die Beförderung zum Oberfeldwebel fand am 01.08.42 statt und Bix fuhr den Angriff auf Suchinitschi als Zugführer mit.
Ein schwerer Minentreffer im Oktober 42 verletzte Herrmann Bix so schwer ,das er für mehrere Wochen im Heimatlazarett lag. Dort erfuhr er dann von seiner Mutter , das sein Bruder in Russland gefallen war. Einige Zeit später erhielt er ein Fernschreiben , in dem zu lesen war ,das ihm am 5. November das Deutsche Kreuz in Gold verliehen worden war. Da er nach seiner Verwundung , zeitweilig nicht Fronttauglich war , kam er zur Heeres-Unteroffiziersschule nach Eisenach um dort als Zugführer und Lehrer tätig zu sein. Im Anschluss daran kam Bix zu einer Ausbildungsabteilung nach Frankreich ,wo er auf den neuen deutschen Panzer des Typ´s Panther umgeschult wurde.
Im Juni 44 trat Oberfeldwebel Bix mit seinen Kameraden und den neuen Panzern den Marsch zur Ostfront an. Im Raum Baranowitschi stießen sie zur I.Abt. des Panzer-Regiment 35. Damit war Herrmann Bix wieder zu seinem alten Regiment zurück gekehrt. Im nächsten halben Jahr folgten unzählige Gefechte ,in denen Bix das Kriegsglück immer wieder auf seiner Seite hatte. Am 4. November 1944 entschied sich das Schicksal gegen ihn und er geriet mit seinen Panther in eine Salve von mehreren Stalinorgeln. Die dritte Verwundung für Bix und entgegen des Anraten des Abt.-Arztes ,blieb er bei seinem Tross.
Ende Januar 45 wurde die 4.Panzer-Division aus Kurland in den Raum Danzig verlegt. Und eine Kompanie wurde mit Jagdpanthern ausgerüstet. Als Danzig fielt ,kämpften die Jagdpanther des Panzer- Regiment 35 auf der Frischen Nehrung. In den nächsten folgten die schwersten Abwehrkämpfe die Bix je erlebt hat. Er schoss mit seinen Panzer in 12 Stunden 19 feindliche Panzer ab .
Am 22.März 1945 erhielt Oberfeldwebel Herrmann Bix das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Er hatte in den letzen 61 Kampftagen 75 feindliche Panzer abschossen. Gleichzeitig bekam er das Panzerkampfabzeichen der 3.Stufe für 100 Einsätze verliehen.
Die letzten Kämpfe erfolgten am 4.Mai , als seine Kompanie die russischen Truppen so lange aufhalten musste, bis Hela geräumt war. Mit einen Minensuchboot gelang es auch Bix und seiner Mannschaft aus Hela fortzukommen. Unterwegs erfuhr er von Zivilisten das Deutschland inzwischen kapituliert hatte.
Am 14.Mai 1945 erreichten sie Kiel und gerieten in engl. Gefangenschaft. Der Krieg war zu Ende....
Als die Bundeswehr gegründet wurde, meldete sich Bix am 01.03.1956 freiwillig. Mit seinen Erfahrungen war er als Ausbilder der neuen Panzertruppe tätig.
Am 30.Sept. 1970 ging Oberstabsfeldwebel Herrmann Bix in den Ruhestand
Ritterkreuz ( 22. März 1945)
* Kampfgruppe Eberbach ,benannt nach Oberst Eberbach bestand aus Teilen des Panzer-Rgt.35 ,Kradschützen-Bataillon 34,Teilen der Panzerjäger-Abt.49 und des Art.-Rgt.103 und wurde von Guderian in "Erinnerung eines Soldaten" in Bezug auf die Eroberung von Orel besonders lobend erwähnt.Oberst Eberbach erhielt am 23.Jan.42 das Ritterkreuz zum Eisernen
Text: Dirk Müller , Quellen: Verz. der Ritterkreuzträger, Geschichte des Pz.-Rgt.35 ,Panzermuseum Munster , Foto: Ritterkreuz.de